Einführung
In der Gesellschaft lässt sich aktuell ein wachsendes Interesse am Lebensende sowie an den Themen Sterben und Tod beobachten. So werden Erfahrungen mit unheilbaren Krankheiten und der professionellen Begleitung des Lebensendes durch Palliative Care zunehmend öffentlich in den Medien besprochen. Vor diesem Hintergrund erprobte das Projekt eine Verschränkung verschiedener Fachperspektiven, die bisher meist getrennt verfolgt wurden und eröffnete so einen neuen interdisziplinären Zugang.
Methoden
Das Team setzte sich aus neun Forschenden – darunter zwei Doktorierende und eine Postdoc – zusammen, welche Expertisen aus Kulturwissenschaft, Pflegeforschung,
Religionssoziologie und Designforschung einbrachten. Der gemeinsame methodische Ansatz lag darin, Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Praktiken sowie dahinterliegenden gesellschaftlichen Konventionen, sogenannten Skripten und Narrativen, in den Sterbesettings zu untersuchen. Dabei interessierte, wie sich gewisse Konventionen auf die Praktiken auswirken und wie sich diese umgekehrt auch dadurch verändern lassen. Der interdisziplinäre Ansatz erlaubte es dabei verschiedene Praktiken und Konventionen der Sprache, Pflege, Produktgestaltung und Spiritualität in den Blick zu nehmen: Welche Rolle spielt bspw. die spirituelle Dimension für die Pflege? Wie fliessen pflegerische Handlungen in die Sprache ein? Welche Funktionen kommen dem Design von Pflegeprodukten oder der räumlichen Umgebung zu?
Ergebnisse
Neben wissenschaftlichen Publikationen – darunter zwei Dissertationen – erarbeiteten wir die Neu-Gestaltung von Pflegeprodukten und Kommunikationsmitteln, siehe dazu u. a. die Publikation «Sterben gestalten» (2024).
Publikationen
Metzger, G. U. und Tina Braun (2023). Imaginaries of Dying: The Visual Rhetoric of Stock Images Tagged with “Palliative Care”. OMEGA – Journal of Death and Dying.
Caduff, Corina, Afzali, Minou, Müller, Francis und Eva Soom Ammann (Hg.) (2022). Kontext Sterben: Institutionen – Strukturen – Beteiligte Zürich: Verlag Scheidegger & Spiess.
Braun, Tina (2022). Palliative-Care-Bildwelten nach Covid-19: die mediale Darstellung von Corona und unsere veränderte Vorstellung vom Sterben Palliative CH(3), S. 45-49. Schweizerische Gesellschaft für Palliative Medizin, Pflege und Begleitung.
Soom Ammann, Eva und Minou Afzali (November 2022). Heimat im Alter – Lebensrückschau und Alltagsgestaltung de facto – Heimat im Alter(11), S. 4-6. Bethesda Alterszentren AG, Küsnacht.
Caduff, Corina (2022). Sterben und Tod öffentlich gestalten: Neue Praktiken und Diskurse in den Künsten der Gegenwart Paderborn: Brill / Fink.
Caduff, Corina (2022). Körper – Geschlecht – Sterben In: Noth, Isabelle; Berlis, Angela; Schroer, Silvia; Frettlöh, Magdalene L. (Hg.) Die Geschlechter des Todes: Theologische Perspektiven auf Tod und Gender (S. 25-38). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Medienberichte
Medienbericht auf SRF Im Netz sieht das Sterben viel schöner aus als in der RealitätMedienbericht im SRF, 26.04.2024
Medienbericht Schweizerischer Nationalfonds, Auf Agenturfotos wird zu schön gestorbenMedienbericht Swiss Platform Ageing Society, November 2024
Youtube-Interview mit Corina Caduff, 2023
Interview mit Corina Caduff und Eva Soom Ammann, 03.10.2024
Medienbericht über die Arbeit von Bittten Stetter, NZZ 06.05.2023
Medienbericht auf Radio SRF, 26.05.2021
Interview mit Corina Caduff, Le Temps 29.05.2021
Artikel über die Arbeit von Bitten Stetter, Annabelle 22.10.2021
Radiobeitrag mit Roland Kunz und Bitten Stetter, Puls SRF 29.11.2021
Bitten Stetter im Interview mit Christian Ruch, Palliative CH Zeitung 03.2022
Interview mit Bitten Stetter, Podcast 03.07.2022
Interview mit Corina Caduff, Schweizer Monat 11.2022
Interview mit Corina Caduff und Eva Soom Ammann, BZ 27.08.2020